Nicht immer verreisen wir allein. Im August waren wir mit den Senioren unseres Vereins für fünf Tage in Holland. Die Reise war komplett von mir geplant und organisiert. Unsere liebe Freundin Jutta hat hierüber einen sehr schönen Bericht verfasst, aus dem wir hier einige Passagen veröffentlichen. Ob es wohl die Erinnerung an die Seniorenreise des vergangenen Sommers an die Mosel war? Denn auf die diesjährige Reise brach ein regelrechter Anmelde-Ansturm herein, kaum dass die Flyer gedruckt und verteilt worden waren. Um aber möglichst vielen diese Reise zu ermöglichen, wurde ein noch größerer Bus als im vorigen Jahr eingesetzt. Und so machten wir uns denn am Ende mit 57 Senioren plus Busfahrer auf den Weg nach Holland.
Eine größere Pause wurde mit einer ersten Besichtigung verbunden . Das Landgut Kaamps in Deurningen, einem holländischen Dorf, öffnete uns seine Tore. Wir wurden mit Kaffee bewirtet, Bauer Herbert führte uns anschließend in den großen modernen Kuhstall mit rund 200 Kühen und erklärte uns den „Weg vom Gras zum Käse“.
Unser Standquartier war das Bilderberg Europa-Hotel in Scheveningen, für unsere Zwecke ideal gelegen und nur 100 m von der Nordsee entfernt.
Den Haag mit Haagje Hoopje und im Madourodam-Format
Den Haag ist der Parlaments- und Regierungssitz der Niederlande. Anneke, die wir als Stadtführerin für diesen Vormittag bei PR Guidet Tour & Events gebucht hatten, stieg an diesem Vormittag zu uns in den Bus und zeigte uns ihre Stadt. Sie wies sichtlich stolz auf die internationalen Institutionen hin, die in Den Haag beheimatet sind und an denen wir nun vorbeifuhren: Internationaler Gerichtshof, Internationaler Strafgerichtshof, Ständiger Schiedshof, Europol … Auch zu jeder der Einrichtungen erklärte sie deren Aufgaben. Nach der Rundfahrt ging es zu Fuß weiter durch die Straßen Den Haags.
Den Nachmittag verbrachten wir im Miniaturpark Madurodam, einer der bekanntesten Attraktionen des Landes. Auf dem rund 18 000 m² großen Gelände sind Häuser, Schlösser, Landschaften, Gärten, Fabriken, Straßen im Maßstab 1:25 nachgebaut. Wir mischten uns unter die vielen hundert Besucher, waren fasziniert von den nachempfundenen Straßenszenen und anderen kleinen Anlagen.
Und am Ende des Ausfluges probierten wir noch eine besondere Köstlichkeit: Haags Hoopje, eine Kaffeebonbon-Spezialität.
Auch eine andere Attraktion, mit der wir schon tagelang liebäugelten, wurde an diesem Abend ausprobiert: Wir fuhren Riesenrad und genossen den herrlichen Ausblick auf den Strand von Scheveningen.
Zaanse Schans und Amsterdam – nun doch Mühlen und Grachten
Zaan ist ein Fluss und Schans erinnert an eine Schanze, die im 16. Jahrhundert gegen spanische Angreifer gebaut worden war. Zaanse Schans ist wohl das meistbesuchte Museumsdorf, das jährlich von annähernd zwei Millionen Besuchern besichtigt wird. Mittelalterliche Mühlen, Handwerksbetriebe und kleine Häuschen aus früheren Jahrhunderten sind weiträumig auf dem Gelände verteilt und gegen ein kleines Entgelt auch zu besichtigen.
Eine Grachtenfahrt gehört einfach zu einem Amsterdam-Besuch . Nach der einstündigen Grachtenfahrt gab es noch eine einstündige Stadtführung in drei Gruppen und mit drei Stadtführern. Vielen Dank an Corry Griffioen von Griffino Tours, die das wunderbar organisiert hat.
Wir haben auch hier wieder viel gesehen und viel gehört, aber was wir sicherlich immer mit Holland im Allgemeinen und Amsterdam im Besonderen in Verbindung bringen werden, sind die vielen selbstbewussten Radfahrer auf beneidenswert breiten Fahrradwegen und die unüberschaubar vielen Fahrräder. Kein Straßenrand in Amsterdam, der nicht von abgestellten Fahrrädern gesäumt war. Sogar Parkhäuser nur für Fahrräder gibt es und bald auch noch eine Tiefgarage.
Gouda und Schiedam – Käse und Jenever
Gouda muss man nicht erklären, Gouda, besonders den Käsemarkt mit dem mittelalterlich wirkenden Käsehandel per Handschlag, muss man sehen.
In der Mitte eines bunten Wochenmarktes befindet sich der allwöchentlich am Donnerstag stattfindende Käsemarkt zwischen historischen Rathaus und Wiegehaus.
Reizvoll sind auch die vielen schmalen Gässchen in Gouda, in denen sich so manche interessante Entdeckung machen lässt.
Gegen Mittag legten wir noch einen Zwischenstopp am Euromast in Rotterdam ein. Wer mochte, konnte sich hinauffahren lassen, zwar nicht die 185 Meter bis ganz nach oben, aber auch aus 112 Metern Höhe ist die Aussicht über Rotterdam beeindruckend.
Am Nachmittag stand dann noch ein Besuch der Stadt Schiedam auf dem Programm. Einige fuhren mit einem Fluisterboot durch die Grachten, eine andere Gruppe informierte sich im Jenevermuseum, wie Jenever hergestellt wird und schmeckt.
Mesdag im Panorama und Delfter Keramik
Wie in den Jahren zuvor, war die Rückfahrt unserer Seniorenreise 2017 nicht einfach nur ein Zurückfahren. Zwei außergewöhnliche Zwischenstopps standen noch auf dem Programm. Der erste war das Panoramabild von Hendrik Willem Mesdag. Es war atemberaubend. Ein Gemälde von 120 Metern Umfang und 14 Metern Höhe. Es zeigt Strand und Küste von Scheveningen und wurde 1881 in nur vier Monaten gemalt.
Der zweite Zwischenstopp auf unserer Heimfahrt war die Delfter Töpferei „De Delftse Pauw“. Wir sahen, wie Keramik hergestellt wird, erfuhren, was beim Brennen passiert und wie die Maler arbeiten. Und wer noch ein wenig Taschengeld übrig hatte, fand eventuell noch ein kleines Souvenir für die Freunde daheim.
Die Reiseberichte über unsere anderen Seniorenreisen findest du hier: