Anreise Kho Yao Noi – geht mehr für weniger?
Unsere Trolleys waren gepackt und um 11 Uhr starteten wir zu unserer nächsten Etappe. Unser heutiges Ziel war die Insel Kho Yao Noi, die „kleine lange Insel“ in der Bucht von Phang Nga, beschrieben als eines der letzten Paradiese Thailands in der Adamanensee. Unsere Wirtin warf einen Blick auf die Koffer und stellte fest: „The Taxis comming.“ Sie schnappte sich die Koffer, um sie zum Taxi zu transportieren. Als Burkhard ihr erklärte, dass wir vorhatten, den Weg zum Fähranleger am Bang Rong Pier mit öffentlichen Verkehrsmitteln zurückzulegen, war ihr Gesicht mehr als erstaunt.
Als wir am Vorabend beschlossen hatten, die Entfernung von 40 Kilometern ohne Taxi zurückzulegen, war es nicht nur, weil wir die Kosten von 700 Baht, ca. 15 Euro, sparen wollten, sondern auch, weil wir hofften, so mehr von Land und Leuten kennenzulernen.
Wir rollten unsere Trolleys zur Umgehungsstraße und hielten Ausschau nach einem Bus. Mehrere Taxifahrer verlangsamten bei der Vorbeifahrt ihr Tempo und boten ihre Dienste an. Wir schüttelten entschlossen den Kopf und sie fuhren davon. Nach ungefähr 15 Minuten Wartezeit kamen uns Zweifel. War es die richtige „Hauptstraße“, an der wir standen? Laut Internetrecherche sollten die Busse stündlich zur vollen Stunde plus minus 20 Minuten von Kamala nach Phuket-Town fahren. Wir beschlossen, die Hauptstraße in Richtung des Busbahnhofes von Kamala zu gehen. Laufen war allemal besser, als hier in der Sonne zu stehen und zu warten. Neben uns hielt eine Tuk-Tuk-Fahrerin, der wir unser Vorhaben erläuterten. Sie wies auf ein Wartehäuschen auf der anderen Straßenseite hin und nach einiger Wartezeit kam wirklich ein Bus. Wobei Bus eine übertriebene Beschreibung ist, es handelte sich um ein sogenanntes Songthaew, einem Lastwagen, auf dessen überdachter Ladefläche Holzbänke als Sitzgelegenheiten standen. Das Songthaew, eine Art Sammeltaxi, ist in Asien ein gebräuchliches Transportmittel.
Dem entsprechend rumpelig verlief die Fahrt, aber wir bekamen das, was wir erhofft hatten: einen authentischen Einblick in das tägliche Leben der Menschen. Zum Abschied gab es noch einen herrlichen Ausblick auf die Bucht von Kamala, wo wir 4 schöne und interessante Tage verlebt hatten.
Leute standen am Straßenrand, gaben Handzeichen und bekundeten so ihr Mitfahrbegehren. An der Decke der Ladefläche war ein kleiner Knopf, der von demjenigen zu drücken war, der aussteigen wollte. Der Fahrpreis wurde nach dem Ausstieg bezahlt, was ich als äußerst gerecht empfand, musste man doch erst zahlen, wenn man wirklich sein Ziel erreicht hatte. Nach 70 Minuten Fahrt erreichten wir Phuket-Town. Hier war für diesen Bus Endstation. Wir bezahlten den verlangten Fahrpreis von 50 Baht, was nach unserer Währung einem Betrag von 1,25 Euro entspricht und fragten nach einem Bus zum Bang Rong Pier. Die Abfahrtstation für die weiterführenden Busse befand sich gleich um die Ecke. Dort erfuhren wir, dass der nächste Bus erst um 15 Uhr abfahren würde. Das war zu spät für uns, denn wir wussten, dass das letzte Speedboot um 15 Uhr den Pier verlassen würde. Also nun doch ein Taxi chartern.
Ein Taxifahrer sprach uns an und nannte einen Fahrpreis von 600 Baht, was wir auch ungefähr bezahlt hätten, wenn wir gleich in Kamala mit einem Taxi gestartet wären. Der Fahrpreis war entschieden zu hoch. Der Taxifahrer hatte sofort eine Lösung parat: Der Fahrpreis könnte auf die Hälfte reduziert werden, wenn wir uns bereit erklären würden, auf dem Weg zum Pier einen Shop zu besuchen. Wir verhandelten noch kurz über die Aufenthaltsdauer im Shop, wobei wir ihm erklärten, dass wir Tickets für die 15-Uhr-Fähre hätten, was nicht ganz der Wahrheit entsprach, aber wir hatten ja vor, Tickets zu kaufen. Wir einigten uns auf eine maximale Aufenthaltsdauer von 15 Minuten, und los ging die Fahrt. Unterwegs erklärte er uns, dass er für jeden Fahrgast, den er in den Shop bringt, einen Bonusheft-Stempel erhält. Für ein volles Bonusheft bekommt er dann Treibstoff gratis.
Das Taxi hielt vor einem eindrucksvollen Palast, und uniformiertes Personal war uns beim Ausstieg behilflich.
Am Eingang begrüßten uns nette Damen in thailändischer Tracht. Eine weitere Dame begleitete uns zu den Verkaufsräumen, die wir über luxuriös gestaltete Zimmerfluchten und Rolltreppen mit Sternenhimmel erreichten. Jetzt erkannten wir, was hier angeboten wurde: Schmuck. Oh nein, das hatten wir doch gestern schon. Das sagten wir auch der netten Begleiterin und auch, dass wir gestern schon sehr viel Schmuck eingekauft hätten und jetzt eigentlich nichts mehr benötigten. Das stimmte zwar nicht, aber es verkürzte den Weg zum Ausgang um Einiges und die Fahrt zum Fähranleger konnte fortgesetzt werden.
Wir erreichten den Bang Rong Pier und bekamen für 200 Baht pro Person, umgerechnet 5 Euro, noch Tickets für das Speedboot, das um 15 Uhr ablegen sollte.
Auf der Fahrt durch die Adamanensee gab es viel zu sehen.
40 Minuten später legte das Boot am Manoh Pier auf Kho Yao Noi an und ein Sammel-Tuk-Tuk brachte uns für 150 Baht pro Person , was 3,75 Euro entspricht quer über die Insel zum Tha Kaho Bay View, wo wir freundlich empfangen wurden. Es gab einen Begrüßungsgetränk auf der Restaurant-Terrasse mit herrlichem Ausblick auf die vielen kleinen vorgelagerten Inseln.
Anschließend wurde uns der Bungalow, der mehr ein Baumhaus war, gezeigt.
Auch hier hatten wir einen wunderbaren Ausblick auf das Meer, und eine Hängematte lud zum relaxen ein.