Honoi – noch dreimal sechs Stunden

Nach unserer Rückkehr von der Halong Bucht blieben uns nur noch 18 Stunden für Hanoi, und es gab doch noch so viel zu entdecken.

36 Sachen in 36 Gassen

Unser Hotel lag ja nahe der Altstadt, so dass wir beschlossen, diese noch ein wenig zu erkunden. Draußen war es schon dunkel, aber diese quirlige Stadt schien jetzt erst zu erwachen.

Nun meldete sich auch unsere Mägen, aber wir hatten wenig Verlangen nach Asia-Food. Wir konnten kaum glauben, was wir sahen: Auf der gegenüberliegenden Straßenseite war ein Stand mit richtigen Brötchen. In den 29 Tagen, die wir bis jetzt in Asien waren, hatten wir nirgends welche gesehen. Die Verkäuferin eilte sofort herbei, als sie unsere verwunderten Ausrufe hörte. Sie stellte sich als Hanna vor und erzählte uns in fast perfekter deutscher Sprache, dass sie das Brötchen backen in Leipzig gelernt habe, wo sie mehrere Jahre verbracht hatte. Nach ihrer Rückkehr hat sie auch hier weiter Brötchen gebacken, die regen Absatz fanden. Wir kauften einige Brötchen, in der Hoffnung irgendwo Schinken oder Käse zu finden, denn danach gelüstete es uns wirklich.

Eine sehr beliebte Erfrischung ist Zuckerrohrsaft, der an vielen Ständen frisch zubereitet wird. Er ist nicht so süß, wie man es vermuten würde.

Als wir an einem Stand mit Blumenbouquets vorbeikamen, nahmen wir an, dass es sich um Seidenblumen handelte, denn sie sahen so schön aus, dass wir kaum glauben konnten, dass es echte Blumen waren. Es waren aber wirklich echte Blumen, und die Vielfalt und Schönheit begeisterte uns. Die Preise waren für europäische Verhältnisse supergünstig, als Mitbringsel für daheim waren sie aber weniger geeignet.

Unser letzter Abend schrie auch noch nach einem Abstecher in unsere Lieblings-Sky Bar, …

… wo wir uns den Cocktail schmecken ließen.

Auf dem Weg zu unserem Hotel entdeckten wir auch noch einen Supermarkt, in dem es Schinken und Käse gab und auch alkoholfreies Bier, nach dem Burkhard vergebens in Thailand gesucht hatte. Die Menge, die dann davon im Einkaufswagen landete, könnte man als Hamsterkauf bewerten, aber wer weiß, ob es in Kambodscha alkoholfreies Bier gibt.

Das erste Drittel unseres Zeitlimits war nun um. Das nächste Drittel brachten wir mit dringenden Bedürfnissen zu: essen und schlafen.

Der Countdown läuft – noch ein paar Sachen in ein paar Gassen

Am nächsten Morgen wollten wir die Zeit bis zum Abflug noch für weitere Entdeckungen nutzen. Dabei fanden wir heraus, dass die Gassen in Themen unterteilt sind.

Es gab eine Straße …

… der Schuhgeschäfte, ein wahres Paradies für jede schuhsüchtige Frau.

… die der Sportartikelgeschäfte, vollgestopft mit gefälschten Markenartikeln.

… die der Nippesgeschäfte, in denen typisch asiatische Stehrümchen angeboten wurden.

… die der Obstverkaufsstände, von deren angebotener Ware wir zum Teil nicht einmal den Namen kannten, geschweigen denn wußten, wie sie schmeckt.

 

… die der Garküchen und Take-away-Stände, mal mit mehr, mal mit weniger appetitlicher Auslage.

… und die mit Frisch- oder bereits gekochtem Fleisch und Geflügel. Anscheinend isst auch hier das Auge mit.

… und die mit Frischfisch und Schalentieren. Nirgends an den Ständen mit Essbarem haben wir Preisauszeichnungen gefunden. Für uns gab es nur zwei Erklärungen: Entweder weiß ein jeder, was es kostet oder die Preise sind Verhandlungssache und richten sich nach der Menge der gekauften Ware. Wir tippten eher auf das Letztere.

Der Abschied von unserem City-Hotel fiel überaus herzlich aus und machte uns auch ein wenig wehmütig. Aber wir freuten uns auch auf unsere nächsten Reiseziele: Kambodscha, die Stadt Siem Reap und die Tempel von Angkor.

Leider wird Siem Reap nicht direkt von Hanoi aus angeflogen, so mussten wir einen kleinen Umweg über Bangkok machen. Über unsere Anreise nach Siem Reap berichten wir hier.

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