Baumwipfelpfad Bad Harzburg – Auf geht’s! Rauf geht’s!
Nicht immer muss es eine mehrtägige Reise sein, über die es sich lohnt, zu berichten. Auch kleine Ausflüge in der Nähe sind einen Beitrag wert. Einer dieser Ausflüge war der Besuch des Baumwipfelpfades in Bad Harzburg, den ich im September 2017 für sechzig Senioren unseres Vereins organisiert hatte.
Nachdem der Bus alle an den verabredeten Haltepunkten eingesammelt hatte, verließen wir Lehrte und waren nach etwa einstündiger Fahrt in Bad Harzburg. Von hier aus schwebten wir mit der Bergseilbahn, die es schon seit fast 90 Jahren gibt, auf den Harzburger Hausberg, den Burgberg. An der Kasse des Baumwipfelpfades an der Talstation der Bergbahn gibt es dafür günstige Kombi-Karten für die Nutzung der Bergbahn und den Eintritt zum Baumwipfelpfad. Während der Fahrt hatten wir einen weiträumigen Ausblick auf Bad Harzburg und den Harz.
Wanderung vom Burgberg zum Baumwipfelpfad auf dem Straßenschuhweg
Vom Burgberg aus führen mehrere gekennzeichnete Wanderwege mit unterschiedlichen Schwierigkeitsgraden hinunter ins Kalte Tal zum Baumwipfelpfad. Folgt man dem kürzesten Weg, der mit einem Wanderschuh ausgeschildert ist, so erreicht man nach runden 700 Metern den Eingang des Pfades. Dieser Weg ist aber sehr steil, für Senioren oder Personen mit Handicap ungeeignet und äußerst gefährlich, da er nicht befestigt ist. Ein weiterer Weg von ungefähr 1,5 Kilometern, der sogenannte Turnschuhweg, ist eine Kombination aus der kurzen und der langen Strecke und besteht aus befestigten und unbefestigten Abschnitten. Wir entschieden uns für den etwa 2,2 Kilometer langen bequemen Straßenschuh-Abstieg auf befestigten Wegen.
Schon nach kurzer Zeit erreichten wir einen Aussichtspunkt, in dessen Mitte sich die 19 Meter hohe Canossa-Säule erhebt. Den Obelisk ziert ein Bismarck-Relief und eine Tafel mit dem Bismarckzitat „Nach Canossa gehen wir nicht“ (Reichstagssitzung 14. Mai 1872).
Von hier hatten wir eine wunderbare Aussicht auf das Umland.
Der weitere Weg führt auf gut befestigten Wegen abwärts.
Am Wegesrand entdeckten wir eine Windharfe.
Zwischen den Wipfeln der Bäume
Nach etwa einer Stunde wandern, unterbrochen von mehreren Pausen, erreichten wir den hinteren Eingang des Baumwipfelpfades.
Hier begann auch der geführte Rundgang, bei dem wir nicht nur viele Informationen über die Entstehung des Baumwipfelpfandes erhielten, sondern auch Erklärungen zu einigen der 50 Erlebnisstationen.
Ein absolutes Highlight für unseren fünfjährigen Enkel, der uns an diesem Tag begleitete, war die erst in diesem Jahr fertiggestellte Abenteuerbrücke. Auch einige unserer Senioren trauten sich, denn die Brücke ist mit Halteseilen und Netzen gesichert, die Abstürze verhindern.
Es war wirklich ein besonderes Erlebnis, zwischen den Baumkronen entlang zu gehen und einmal alles aus einer Perspektive zu sehen, die einem sonst verwehrt ist.
Der Rundgang endete auf der Aussichtsplattform, der sogenannten Eingangskrone, einer Stahlkonstruktion, von der die Wege serpentinenartig hinunter zum vorderen Eingang des Baumwipfelpfades führen.
Von hier aus hatten wir einen Rundblick über den gesamten Pfad und der mit einem Glasboden ausgestattete Aussichtspunkt erlaubte auch einen Blick nach unten.
Im Anschluss blieb noch ein wenig Zeit für einen Spaziergang durch den Kurpark und entlang der Radau.
Auf der Rückfahrt statteten wir noch dem Kloster Wöltingerode einen Besuch ab.
Hier versorgten sich viele mit Hochprozentigem aus der klostereigenen Brennerei.