Internet, Kaffee mit Flussblick und anschließend bartlos
Am darauffolgenden Tag hatten wir uns vorgenommen, Krabi-Town zu erkunden. Wir warteten an der Hauptstraße vor dem Hotel neben einem Streetfood-Stand auf den Local-Bus. Laut Auskunft des Rezeptionisten sollte er halbstündlich fahren. Die nette Inhaberin des Streetfood-Standes lud uns ein, bei ihr im Schatten Platz zu nehmen. Sie bot uns Probierhappen von ihren Speisen an: frittierter Fisch und frittierte Bananen, beides sah lecker aus. Leider musste ich ablehnen, da ich vorher gesehen hatte, wie ihr angeleinter Affe auf den Bananen herumsprang und sie sogar anfasste.
Da wir nun schon mehr als eine halbe Stunde auf den Bus warteten und uns nicht sicher waren, ob der Bus wirklich hier halten würde, beschlossen wir, in die nächste Ortschaft, die etwa 500 m entfernt lag, zu gehen. Auf halber Strecke entdeckten wir am Straßenrand ein Songthaew, dessen Fahrer uns nach dem Ziel fragte. Bei Tuk-Tuks sollte man vorsichtig sein, so hatten wir gelesen. Also erst einmal gefragt, was die Fahrt kosten soll. Er hielt uns ein Preisschild aus dem Fenster, und dort war der Fahrpreis nach Krabi-Town mit 50 Baht ausgewiesen. 1,25 Euro war für uns in Ordnung, also stiegen wir ein. Es stellte sich heraus, dass das Tuk-Tuk der Local-Bus war, der zuerst Ao Nang anfuhr, dort eine längere Pause machte, und dann nach Krabi-Town weiterfuhr.
Nach ungefähr einer Stunde waren wir dann in Krabi-Town. Gemessen an der Entfernung von 12 Kilometern von unserem Hotel nach Krabi eine beachtliche Fahrzeit, aber bekanntlich ist der Weg ja das Ziel.
In Krabi-Town durchstreiften wir das muslimische und chinesische Viertel. Auf den Märkten wurde so Allerlei angeboten: Kleidung, Drogerieartikel und Haushaltswaren. Auch viele Streetfoodstände boten ihre Waren feil.
Wir erreichten die Promenade am Fluss, wo die Longtailboote zu den beiden Hausbergen Khao Kanab Nam, zwei wie Hundeohren geformte Felsen, starteten.
Hin und wieder boten auch Tourveranstalter an Straßenständen Ausflüge an. Da wir vorhatten, die kleinen Inseln in der näheren Umgebung zu erkunden und einige andere Sehenswürdigkeiten zu besichtigen, fragten wir immer mal wieder nach den Preisen. Die Preise purzelten von Stand zu Stand, wenn wir erwähnten, dass wir bereits ein günstigeres Angebot hätten.
Wir waren auch auf der Suche nach einem Internet-Café, denn in unserem Bungalow war das Internet saumäßig schlecht. An Bilder hochladen war gar nicht zu denken. Da entdecken wir auf der anderen Straßenseite das Easy-Café, das mit kostenlosem WiFi warb.
Das Internet war hervorragend, die Aussicht auf den Fluss wunderschön, und der Kaffee war einer der besten, den wir jemals getrunken hatten. Wie auf Aushängen zu lesen war, stammte der Kaffee von einer Öko-Plantage aus Nord-Thailand.
Unsere Frage, ob der Kaffee auch käuflich zu erwerben sei, wurde positiv beantwortet, es erwies sich aber als äußerst schwierig zu erklären, wie wir ihn gerne hätten: fein gemahlen für unsere Ein-Tassen-Kaffeemaschine. Nach einem Telefonat mit dem englisch sprechenden Boss war aber auch das klar und so zogen wir mit einem herrlich duftenden Kaffee von dannen.
Die Dämmerung setzte bereits ein, und uns war nicht ganz klar, wo wir nun genau waren. Die Hauptstraße, an der uns der Bus abgesetzt hatte, musste sich irgendwo in östlicher Richtung befinden.
Auf der Suche nach der Busstation sahen wir wieder einen Stand, der Ausflüge anbot. Da wir nun schon die aller-, allerniedrigsten Preise kannten und diese Preise noch unterboten wurden, buchten wir für den nächsten Tag die 7-Island-Sunset-Tour mit einem Longtailboot und für den übernächsten einen Ausflug, der zum Hot-Spring-Wasserfall, Emmerald-Pool und Tiger-Cave-Tempel gehen sollte zum Preis von insgesamt 1.200 Baht pro Person, ca. 30 Euro. In beiden Ausflügen war die Abholung vom Hotel, Reiseleitung und ein Essen inbegriffen.
Auf dem Weg zur Busstation entdecken wir auch einen Herren-Frisiersalon. Nach 10 Tagen ohne jegliche Rasur sah Burkhards Bart eher wie Wildwuchs aus. Rasieren stand für 100 Baht auf der Preisliste, also gingen wir hinein.
Bedingt durch Kommunikationsprobleme verließ er den Salon anschließend gänzlich bartlos, was sichtlichen Unmut bei ihm hervorgerufen hat. Ich versuchte ihn damit zu trösteten, dass er nun für 2,60 Euro eine Komplett-Rasur bekommen hätte, wo doch eine Teilrasur in Deutschland schon das Mehrfache gekostet hätte.